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Oliver Beck aus Florstadt-Staden
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La Palma - Stranderosion durch TS
Delta
Im Januar 2006 machte ich wieder mal
auf meiner Lieblingsinsel La Palma
(Kanaren) Urlaub. Wie immer hatte ich mich in Puerto Naos
(Westküste) einquartiert. Der dortige Strand zeigte noch deutliche
Spuren des
Tropensturms "Delta", der Ende November 2005 die Kanaren streifte. Ich
hatte zwar Veränderungen am Strand erwartet, aber nicht damit
gerechnet, dass
sie so heftig ausfallen würden. Was selbst schwerste
Winterstürme in etlichen Jahren nicht fertig brachten, verrichtete
"Delta" in wenigen Stunden. Dieser Bericht dokumentiert die
Schäden am Strand bzw. an der Strandpromenade.
Dieses Bild von 2006 soll der Orientierung dienen und zeigt den
südlichen
Teil des Strands mit dem Hotel "Sol" im Hintergrund (Blickrichtung ist
Südwesten):
Legende:
(1) Hotel "Sol"
(2) Ende der Promenade (ehemaliger Spielplatz)
(3) Beschädigte Nordseite Hotel "Sol"
(4) Restaurant "Playa Morena"
(5) Blumenkübel
(6) Liegestuhlbereich mit Palmen
Da "Puerto Naos" an der
Westküste der westlichsten Kanareninsel
"La Palma" liegt, ist dieser Ort der Gewalt des Atlantischen Ozeans
voll ausgeliefert. Besonders in den Wintermonaten muss man hier mit
hohem Wellengang rechnen. Auch bei
gutem Wetter können gewaltige Brecher ankommen, denn die
Dünung sorgt dafür, dass die Wellen weit entfernter
Stürme noch hier ankommen. Auf diese
Situation ist man natürlich
eingestellt, denn sie ist normal. Dem Meer wurde entsprechend Platz
eingeräumt und auf die unvorsichtigen
Badegäste passen Rettungsschwimmer auf.
Die größten Wellen konnte
ich bisher am 21. Januar 2004
beobachten (Blick vom Hotel "Sol" aus nach Norden): 4 bis 6 m hohe
Brecher rollen auf den Strand. Den höheren Teil des Strandes (
Liegestuhlbereich mit den Palmen)
erreichen sie trotzdem nicht. Allerdings unterspülen sie die Reste
der etwa
5 m hohen Strandpromenade (rechts) immer weiter. Sie wurde bereits in
den Jahren zuvor von Winterstürmen arg in Mitleidenschaft gezogen.
Ein noch 2001
vorhandener Spielplatz wurde 2002 auf den Strand verlegt. Die
Trümmer der Mauer wurden Ende 2004 geräumt und das Areal
anschließend umgestaltet.
Dieses Foto zeigt den
"Liegestuhlbereich mit den Palmen" im Jahre 2002.
Man kann auch einen Holzturm erkennen, der den Rettungsschwimmern als
Auskuck dient. Rechts davon ein kleines Gebäude mit Duschen,
Toiletten etc. Man
beachte auch die großen Basaltbrocken, die den höchsten
Strandbereich säumen. Dieser Strandabschnitt blieb über viele
Jahre hinweg praktisch unverändert.
Nun ein Bild vom Januar 2006 (Blick
nach Norden): In der
Bildmitte, zwischen den Palmen kann man das Gebäude mit den
Duschen erkennen. Der gesamte Strand davor ist über einen Meter
"tiefergelegt", was zur Folge hat, dass
schon kleinere Wellen den halben Strand überqueren. Es hat sich
auch eine steile Abbruchkante gebildet. Inzwischen wurden einige Rampen
aus Sand gebaut, damit die Touristen
wieder das Gebäude und die Treppen erreichen können. Die
großen Basaltbrocken, die zwischen den Palmen lagen wurden vom
Meer weggespült. Der Strand ist voller
Steine und Geröll und der Turm der Rettungsschwimmer ist
verschwunden.
Die Abbruchkante noch etwas
näher betrachtet. Auch die Palmen
haben schwer gelitten. Ein großer Teil der rötlichen Wurzeln
hängen in der Luft und viele Wedel sind braun. Etliche Palmen sind
völlig verschwunden.
Blick vom ehemaligen "Liegestuhlbereich" aus nach Südosten auf die
Abbruchkante:
Dieses Bild zeigt das
Strandrestaurant "Playa Morena" (linke
Bildhälfte). Es wurde vom Meer unterspült und ist
einsturzgefährdet. Rechts davon kann man bunte Blumenkübel
erkennen, die sich der Strandpromenade entlang ziehen. Als "Delta" am
28.11.05 hier wütete kam das Wasser bis zu diesen Kübeln,
wirbelte sie durcheinander und beschädigte sie. Auch der
Spielplatz wurde in Mitleidenschaft gezogen. Rechts die
Nordseite vom Hotel "Sol", die auch vom Meer erreicht wurde.
An dieser Stelle drang das Meer in
den Keller vom Restaurant "Playa
Morena" ein. Die Stahltüren wurden aus den Verankerungen gerissen
(liegen noch beim Schutt, links), die Gipswand durchbrochen und das
Inventar vom Meerwasser
zerstört. Tagelang fuhren Arbeiter mit Schubkarren Sand aus dem
Keller. Kühlaggregate und Mobiliar landeten auf dem Müll.
Am Südrand des Strands
überquerte das Wasser die
Strandpromenade und erreichte die Nordseite der Hotelanlage. An meinem
ersten Urlaubstag konnte ich noch den zerstörten Rasen erkennen.
Inzwischen haben die Gärtner schon
wieder damit begonnen, den Bereich neu anzulegen. Wäre die
Sturmflut nur noch ein wenig höher gewesen, hätten die
Appartements im Erdgeschoss unter Wasser gestanden. Das
Areal des ehemaligen Spielplatzes am Ende der Promenade, das 2004 neu
gestaltet wurde, litt auch unter dem Sturm. Hier wurden Pflanzen
zerstört und eine Mauer
weggerissen.
Zum Schluss noch ein Bild von der
Südseite des Hotels. Auch hier
hat das Meer Schäden angerichtet. Einige Abschnitte vom Steilufer
sind abgerutscht und sogar Teile der Betonbefestigung am Wegrand wurden
schon angenagt. Der Zaun hat somit
keinen richtigen Halt mehr und das Areal wurde darum abgesperrt. Selbst
schwere Winterstürme konnten bisher diesem Teil der Hotelanlage
nichts anhaben.
Hier kam höchstens mal ein wenig Gischt herunter.
Diesmal kam die Küste und das
Hotel noch mit einem blauen Auge
davon. Der größte Teil des Sturms zog nördlich an der
Insel vorbei. Ich frage mich allerdings was passiert, wenn ein Hurrikan
der Kategorie 1 die Insel einmal erreichen und voll
treffen sollte.
Inzwischen wurden von der Spanischen Regierung ca. 500.000
Euro für die Sanierung des Strands und der Sanitäranlagen
bereitgestellt. 20.000 Kubikmeter Sand sollen nach Puerto Naos gekarrt
werden. Die Arbeiten sollen noch vor Ostern 2006 beendet sein.
Weiterführende Links und Quellen:
Alles zu Delta auf der Website von Thomas Sävert: http://www.saevert.de/delta05.htm
Info's zu La Palma auf der Website von Familie Siebold: http://www.lapalma.cc/
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Seite erstellt am 25.02.2006
von Oliver Beck
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Letztes
Update: 19.03.2006
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